Wer mich isst
Jesus spricht: Wer mich isst, wird um meinetwillen leben
Zu den Gläubigen in der Gemeinde in Kolossä sagte Paulus: “Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm” (Kol. 2:6). Aber wie wandelt man in ihm? Wenn wir vom Lebenswandel sprechen, meinen wir unser tägliches Leben. Was ist für unser tägliches Leben grundlegend wichtig? Essen und Trinken! Natürlich auch das Atmen. Aber das geht automatisch. Um das Essen und Trinken müssen wir uns bewusst kümmern. So ist es auch in unserem Christenleben.
In Johannes 6 Vers 27 sagt Jesus: “Arbeitet nicht für die Speise die vergeht, sondern für die Speise, die zum ewigen Leben bleibt, welche euch der Sohn des Menschen geben wird.”
Es ist also nicht nur die Speise wichtig, die vergeht, sondern es gibt noch eine andere Speise; eine Speise, die zum ewigen Leben bleibt. Aus Vers 35 wissen wir, dass Jesus selber diese Speise ist. Denn er sagt: “Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird gewiss nicht hungern; und wer an mich glaubt, wird gewiss nie mehr dürsten.” Wenn wir also diese Speise essen wollen, müssen wir zum Herrn Jesus kommen. Wir bekommen sie nicht automatisch. Die Speise zum ewigen Leben erfordert eine gewisse Aktivität von unserer Seite. Unser Herz muss dabei sein. “Herr, ich komme zu dir. Herr, danke, dass du mir Speise gibst, die bleibt. Herr Jesus, ich brauche diese Speise, die bleibt. Ich brauche Speise für meinen Geist und Speise für meine Seele.”
Der Herr Jesus sagt nicht einfach zu uns, nachdem wir gläubig geworden sind: “So, jetzt wandle mal in mir, versuch es mal.” Oder “ Lebe mal durch mich.” Wir sind Kinder Gottes, d.h. wir haben sein Leben empfangen. Und dieses Leben braucht Versorgung und zwar jeden Tag. Wenn ich in der Bibel vom “Wandeln” lese, dann denke ich oft zuerst an ein “Verhalten”. Aber das erste, das Wichtigste im Wandel in Christus ist, dass wir ihn essen. Ohne ihn zu essen, können wir gar nicht durch ihn leben. Deswegen sagt der Herr Jesus in Vers 57: “so wird auch, wer mich isst, um meinetwillen leben.” Es gibt eine andere Übersetzung, da heißt es “wer mich isst, wird leben durch mich”. Wollen wir durch den Herrn Jesus leben? Ja, dann müssen wir ihn essen. Tatsächlich den Herrn Jesus essen. Ich finde, der Herr ist großartig. Der Herr ist so weise. Und eigentlich so einfach. Er möchte nur, dass wir zu ihm kommen und ihn essen. Wenn wir sagen “Herr, ich komme zu dir. Ich brauche dich. Herr, gib mir von dir.” Dann glaube ich nicht, dass er “Nein” sagen wird. Der Herr ist so gütig, so gerecht, so treu.
Natürlich bedeutet dieses Essen zuerst, dass wir zu ihm kommen. Dann spielt aber auch sein Wort eine ganz große Rolle. Denn der Herr ist das Wort. Gleich im ersten Kapitel vom Johannesevangelium steht geschrieben, dass Jesus das Wort Gottes ist, das Fleisch geworden ist (Joh. 1:14). Das Wort ist für unseren Wandel so wichtig. Nicht nur, dass wir es lesen, sondern wir sollen es auch essen. Das heißt, wir beten mit dem Wort und sprechen mit dem Herrn über sein Wort. Ich weiß, viele von euch haben das schon oft gehört. Aber wisst ihr, Paulus sagte mal in einem seiner Briefe, immer dasselbe zu sagen, verdrießt ihn nicht. Weil es wichtig ist. Und was wichtig ist, muss man öfter hören. Was lebenswichtig ist, muss man eigentlich ständig hören. Es ist lebenswichtig. Essen, Essen, Essen. Den Herrn Jesus essen!
In Jeremia 15 Vers 16 lesen wir “Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens.”
Das Wort Gottes, das er mir gibt, ist gut für mein Herz. Es erhält meine Seele, macht Licht und gibt Freude. Das Wort ist schmackhaft und stärkend. Wenn du mal ein gutes Essen gehabt hast, dann bist du hinterher einfach zufrieden. Genauso geht es uns, wenn wir das Wort Gottes essen und genießen. Wir sind dadurch innerlich zufrieden. Lasst uns den Herrn loben für SEIN Wort. Lasst uns SEIN Wort täglich essen. Wie oft essen wir am Tag physisch gesehen? Wir essen doch relativ häufig.
Wie geht es uns, wenn wir mal nicht so richtig essen konnten und wir Hunger haben? Dann sind wir doch unzufrieden und sehr schnell reizbar. So geht es auch in unserem geistlichen Leben. Um durch den Herrn zu leben, müssen wir ihn täglich auch essen. Und wenn es geht, nicht nur einmal am Tag. Und diese Speise ist von guter Qualität. Sie ist genau das, was unser Herz, was unsere Seele, was unser Geist braucht. Es hat die richtige Zusammensetzung und enthält alle wichtigen “Vitamine” und “Mineralstoffe”, alles, was wir für einen Wandel in Christus brauchen.
Wenn wir regelmäßig diese Speise essen, werden wir auch geistlich wachsen. Da müssen wir uns keine Sorge machen. Was wird aber aus einem Christen werden, wenn er nicht isst? Das ist eine ernste Frage. Was wird aus Geschwistern, die nicht regelmäßig essen? Herr Jesus, lasst uns auch füreinander beten, dass wir essen und im Glauben wachsen.
Diese Nahrung macht uns auch stark. In 1.Johannes 2 Vers 14 heißt es “Ich habe euch jungen Männern geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch wohnt und ihr den Bösen überwunden habt.” Das Wort macht uns stark, wenn es in uns wohnt. Wir sind immer in einem Kampf. Der Böse ist da. Aber durch das Wort werden wir innerlich gestärkt, um den Bösen zu überwinden.
Manchmal ist es gut, das Wort, und sei es nur einen einzigen Vers, gründlich zu “kauen”. Wir lesen einen Vers oder nur kleine Abschnitte daraus mehrmals und bewegen den mit Gebet, Dank und Lob in unserem Herzen und unserem Mund. Wenn wir zum Beispiel Vollkornbrot essen, ist es gesund, es mindestens zwanzig Sekunden im Mund zu haben und es gründlich zu kauen, nicht gleich hinunterzuschlucken. Das Wort Gottes ist mindestens genauso vollwertig wie Vollkornbrot. Wenn wir wirklich die Substanz haben wollen, die da drin ist, die ganzen reichen Nährstoffe, den ganzen Reichtum, dann müssen wir es auch kauen. Immer wieder lesen, unseren Verstand damit füllen und mit dem Herrn Jesus darüber reden.
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Matth. 4:4)
Danket dem Herrn für jedes Wort, das er zu uns redet. “Herr, danke, du gibst mir jedes Wort, dass ich durch dein Wort lebe. Von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht, will ich leben.” Jedes Wort ist wichtig. Lasst uns weiter essen.
Thomas Gaiser
(Mitteilung aus einer Versammlung vom 13.10.2024)
Das Zeugnis einer Schwester über ihre Erfahrungen hierzu folgt unter diesem Link